Leseprobe von:
Finnische Träume | Erotischer Roman
von Joona Lund
Zaghaft blinzelte ich. Die Deckenbeleuchtung strahlte direkt auf mich herab und es dauerte ein paar Sekunden bis ich mich daran gewöhnen konnte. Man hatte den Teppich über mir weggezogen. Ich sah Menschen um mich herum. Viele Menschen. Einige fremde Gesichter sahen mich an, musterten meinen Körper demonstrativ ungeniert, andere standen einfach wie unbeteiligt daneben. Offensichtlich war ich nicht die Erste, die man aufgedeckt hatte. Dennoch fühlte ich mich ziemlich eigenartig bei dem Gedanken, dass Herrenschuhe und High Heels achtlos über mich hinwegspazieren sollten, während ich luftdicht verschlossen unter einer Glasplatte im Boden lag!
Halbnackt, bloß mit einem kleinen Glitzerhöschen bekleidet, lag ich wie versteinert, und studierte aufgeregt die Aktivitäten der Partygäste. Die Perspektive war ungewohnt, aber mir kam vor, als würden sie sich in Gruppen scharen. Mal versammelten sie sich rechts von mir, dann wieder hinter oder vor mir. Doch irgendwann versammelten sich alle rund um mich und mein Puls beschleunigte sich merklich. Was würde jetzt passieren? Einige von ihnen hielten Champagnergläser in der Hand. Ich erkannte Damian. Und Christian. Und plötzlich begann es in mir drin zu vibrieren! Die lustbringenden Kugeln bewegten sich, sie vibrierten und drehten sich. Beides wurde rasch stärker. Ängstlich verspannte ich mich. Sie würden nun alle zusehen, wie sich diese intime Stimulation auf mich auswirkte. Mein Atem ging schwer.
Langsam trat nun einer der Herren aus der Menge hervor. Er kam von unten, stieg auf das Glas und sah mir mit festem Blick in die Augen. Ich hatte keine Ahnung, wer das war. Ein völlig Fremder, nicht unattraktiv, elegant gekleidet und schöne Hände. Er hielt die Fernbedienung für mich gut sichtbar. Und wieder wurden die Vibrationen stärker. Mit einem Fuß stieg er auf meine Brust. Ich merkte, dass es sich verlockend gut anfühlte, ihm dabei in die Augen zu sehen, und bald war meine Erregung nicht mehr zu zügeln. Wie in Trance fixierte ich ihn, und zu meiner Beschämung nahm mein Becken selbstständig eine wellenförmige Bewegung auf, als wollte ich sein Wirken voller Ungeduld mit aktiven Stößen unterstützen. Bestimmt konnte man das von außen beobachten, doch genau konnte ich es nicht sagen, der Fremde verstellte mir komplett den Ausblick, er war noch etwas näher gerückt. Vermutlich sah er mein Gesicht jetzt zwischen seinen Schuhen, aber ich konzentrierte mich ausschließlich auf seine Augen. Er wusste genau, was er tat. Binnen weniger Minuten hatte er mich so weit, dass ich jegliche Scham und die Kontrolle über meine Gesichtszüge verlor. Mit weit offenem Mund stöhnte ich begierig, meine Stirn presste sich gegen die Glasplatte und ich wartete auf den zündenden Impuls, der mich die Schwelle überschreiten ließ. Ich spürte, dass ich kommen musste. Da stieg er von mir und gab den Blick frei für alle ...
Tina B. 29.12.2019