Leseprobe von:
Verdorbene LustTräume | Erotischer Roman
von Joona Lund
..., die Briefe, auf die Jan sehnsüchtig wartete, stammten aus seinem Heimatdorf. Sie fragte ihn, ob das eine Freundin wäre, die so oft schrieb. Auf die Antwort, er hätte keine Freundin, wollte sie wissen, ob er der anderen Fakultät angehörte, in seinem Alter sei eine Freundin normal. Jan hatte eine scharfe Erwiderung auf der Zunge, merkte aber, es war nur Neugier, erwiderte etwas unwillig, nein, er wäre nicht schwul, hätte aber keine Lust, sich eine Freundin anzulachen, nur weil es so üblich wäre.
Kaari lachte. »Oh, wieder mal ins Fettnäpfchen getreten. Nichts für ungut, wenn du nicht darüber reden willst, mir soll es recht sein.« Sie trug, wenn sie zur Arbeit fuhr oder ausging, lockere Pullover oder weite Kleider, zu Hause dünne Blusen oder leichte ärmellose Jäckchen, liebte es warm in der Wohnung. Die Tante sammelte Material für eine Abhandlung über das Mittelalter, Geschichte war ihr Hobby.
Meist war Jan zu müde, um zu lesen, ließ den Fernseher laufen, hatte den Ton leise eingestellt. Erhob sie sich, um Tee zu holen, folgte ihr unwillkürlich sein Blick und er überlegte, ob ihr der aufreizende Gang bewusst war. Die eng anliegende, türkisfarbene Hose spannte sich wie eine zweite Haut um den Po, deutlich zeichnete sich das Höschen ab und die weiße Bluse bedeckte zwar die prallen ..., ließ ihre Umrisse aber gut erkennen. Drehte sie schnell den Kopf, flatterten die dichten braunen Haare, die sie vermutlich färbte, wie eine Fahne mit. Saß die Tante am Schreibtisch, nahm sie manchmal die randlose Brille ab, die das kühl wirkende Gesicht unnahbar erscheinen ließ, starrte in Gedanken versunken in den Raum, schien ihn vergessen zu haben. Begegneten sich zufällig ihre Blicke, schaute sie überrascht, als würde ihr jetzt erst bewusst, dass er bei ihr wohnte. Sie schien nicht zu bemerken, dass er immer wieder auf ihre ... guckte, die sich im Profil imponierend darbot. Damals ahnte er nicht, dass sie einmal zu ihm sagen würde, noch größere ... behinderten sie beim Joggen.
Normalerweise war sie morgens fertig und saß am Frühstückstisch, wenn er unter die Dusche ging. An jenem Tag musste er früher in die Redaktion, öffnete verschlafen die Badezimmertür, sah sie unter der Dusche stehen.
Gelassen, als wäre es das Normalste in der Welt, nackt vor ihm aufzutreten, sagte sie: »Ah, du bist schon auf? Ach ja, habe vergessen, du musst heute früher weg. Reich mir bitte das Handtuch, bin gleich fertig.«
Wortlos nahm er das Badetuch, hielt es ihr hin.
»Du musst näherkommen, ich beiße nicht«, lachte sie.
Täuschte er sich oder wollte sie ihm zeigen, dass sie reichlich Holz vor der Hütte hatte? Verwirrt drehte er sich um, fühlte, während er Kaffee trank, ihren Blick auf sich ruhen.
Seine Verlegenheit entging ihr nicht, belustigt lachte sie. »Also dann bis heute Abend!«
»Bis später«, brummte er.
Mehr als ihm lieb war, beschäftigte ihn der üppige Körper der Tante, die ihre Nacktheit präsentiert hatte, als würde sie das immer so machen. Auch während der Arbeit tauchte das Bild der reifen Frau auf ...