Leseprobe von:
Die Nacht der wilden Tigerin | Erotischer Fantasy Roman
von Stella Harris
Amara und Malte verlassen das klimatisierte Gebäude des internationalen Flughafens Soekarno-Hatta unweit der Landeshauptstadt Jakarta. Schwüle, warme Nachtluft und der Geruch der hier beliebten Kretek-Zigaretten, dessen Tabak mit Nelken versetzt ist, umfängt sie, sobald sich die automatische Tür der Ankunftshalle hinter ihnen geschlossen hat. Es ist, als würden sie plötzlich durch eine Wand in eine andere Welt laufen. Amara atmet tief ein: »Wow, so habe ich mir die Tropen vorgestellt, Malte. Ich bin ganz kribbelig und aufgeregt.«
Sie will ihn umarmen, ihm einen Kuss geben und seinen Körper spüren, aber er wehrt ab. In der Öffentlichkeit macht man das hier nicht, hat er gelesen, und er möchte nicht gleich zu Beginn mit schlechten Manieren auffallen. »Gleich, Amara, gleich. Wenn wir im Hotel sind.«
Er schaut sich nach der Hotel-Limousine um, die sie hier abholen soll. Tatsächlich steht dort am Rand der Absperrung ein livrierter Fahrer mit einem Schild in der Hand: Mr and Mrs Malte. Offensichtlich wurde der Familienname mit dem Vornamen verwechselt.
»Sitzen Sie bequem?«, fragt der Fahrer, als er das Gepäck in den Kofferraum geladen, seinen Gästen zum Einsteigen die Türen geöffnet und selbst hinter dem Steuer Platz genommen hat.
Er wartet aber die Antwort nicht ab, sondern reicht ihnen je ein feuchtes, parfümiertes Tuch zum Reinigen der Hände. Dann teilt er mit: »Wir haben Glück. Jetzt am späten Abend ist der Verkehr etwas ruhiger. Wir werden also nicht lange bis zur Innenstadt brauchen. Welcome in Indonesia and in the Grand Hyatt Hotel, Sir.«
Die Strecke führt über die Autobahn, wodurch sie zügig vorankommen. Amara will schon aufatmen, hat sie doch viel über die berüchtigten Verkehrsstaus in Jakarta gelesen. Aber dann ist die Autobahn zu Ende und bereits an der ersten Ampel staut sich der Verkehr. Stop-and-go. Meter für Meter kämpft sich der Fahrer vorwärts, immer darauf achtend, dass sich niemand vor ihn drängt.
»So sieht es also aus, wenn man Glück hat?«, beschwert sie sich bei Malte. Bisher hat die Aufregung sie wachgehalten. Das Bewusstsein, in einem weit entfernten, exotischen Land zu sein, die endlos scheinende Menschenschlange vor der Passkontrolle, die schicke Limousine, aus deren leicht abgedunkelten Fenstern sie eine völlig fremde Welt sieht, und die Erwartung, gleich in einem der besten Hotels der Stadt einzuchecken. Das alles wirkte nicht nur aufregend, sondern auch erregend auf sie. Jetzt spürt sie die Müdigkeit nach dem langen Flug. Sie fühlt sich verschwitzt und schmutzig und friert auch noch, weil die Klimaanlage auf Hochtouren läuft und sie ihre Kleidung bereits auf das warme Tropenklima eingestellt hatte.
Erschöpft lehnt sie sich an Malte. Die gewohnte Nähe tut ihr gut und lässt die Erregung wieder aufflammen.
Langsam gleitet ihre Hand auf sein Knie und von dort aus weiter in seinen Schritt. Malte schaut stur nach vorn, aber sie spürt, wie sein Glied langsam hart wird.
»Psst«, macht sie und legt ihren Zeigefinger auf seinen Mund. Am liebsten würde sie jetzt seine Hose öffnen, sich auf seinen Schoß setzen ...