Leseprobe von:
Sündentempel der Lust | Erotischer Roman
von Julia Ward
Ich wusste, dass das Sofia war und dass ich nicht spannen sollte, aber ich konnte mich nicht abwenden. Augenblicklich schoss Hitze durch meinen Körper und ich berührte beiläufig Thore am Arm. Fassen wir also zusammen: Ich war am Arsch.
Thore nutzte die Chance und flüsterte nun deutlich offensiver: »Willst du deiner Freundin beim Gangbang zusehen? Es ist nicht verboten, Clarissa. Du kannst hier deine Sehnsüchte völlig frei ausleben. Egal, wie die auch immer aussehen mögen.«
Wieder verursachte mir seine Stimme eine Gänsehaut und ich blickte ihn ertappt an. War das wirklich so offensichtlich, fragte ich mich noch, während ich versuchte, meine erhitzten Wangen mit meiner Handfläche zu kühlen.
Ich erkannte, dass es nicht nur Sofias Spaß war, der mich so anheizte, sondern auch diese Sahneschnitte von einem Mann, der offensichtlich reges Interesse an mir hatte. Am liebsten hätte ich ihn hier und jetzt vernascht, stellte ich erschrocken fest.
Doch Thore wirkte ebenfalls sehr überrascht über seine Herangehensweise, denn in seinem Blick erkannte ich nicht nur Lust, sondern auch Ungläubigkeit. Ich glaubte ihm inzwischen seine Geschichte nach dem heiteren Zusammentreffen mit Jordan und beschloss, dass wir beide mehr oder weniger im gleichen Boot saßen und jemanden gefunden hatten, mit dem wir diese aufregende Fahrt genießen konnten. Womöglich war dies sogar die perfekte Gelegenheit, wirklich ins kalte Wasser zu springen und einfach loszulegen, so wie Sofia es mir immer und immer wieder von Neuem predigte. Inzwischen hatte ich schon sehr oft feststellen dürfen, dass sie mit ihren Ansichten sehr oft ins Schwarze traf. Die grübelt sich ja auch nicht so zu Tode wie andere hier anwesende Personen.
Ich fasste nun endgültig den Entschluss, es an diesem Abend auf einen Versuch ankommen zu lassen, wenn ich schon so einen sexy Komplizen gefunden hatte. Allerdings würde sich mein Abenteuer höchstens auf Thore beschränken, ohne zusätzliche Zuschauer oder Ähnliches. Dazu war ich wahrlich nicht bereit, aber man sollte wohl niemals nie sagen.
Ich packte entschlossen seine Hand und sagte zu ihm: »Lass uns mal nachsehen, was sie so treiben.« Aufregung und auch Wollust übermannten mich augenblicklich.
Überraschend hauchte Thore einen ganz zarten Kuss auf meine Lippen und erwiderte: »Kanns kaum noch abwarten«, und zog mich in Richtung des laut stöhnenden Unterhaltungsprogramms.
Wir setzten uns in eine Nische unweit des geräuschvollen Grüppchens auf einer der Liegewiesen bei einem der Pools und sahen der Szenerie zu. Ich kam mir zwar vor wie ein Spanner, aber Sofia und die anderen schienen überhaupt kein Problem damit zu haben, wenn man sie beim Vögeln beobachtete, ganz im Gegenteil.
Ich konnte meinen Blick nicht von ihnen reißen, egal, wie sehr ich es auch versuchte. Jetzt, wo wir uns so nah bei ihnen befanden, wirkte die Szene noch fesselnder auf mich und die Begleitung Thores fühlte sich wie eine Rechtfertigung meines Verhaltens an. Die Show konnte also beginnen.
Inzwischen kümmerten sich ...