Leseprobe von:
Bizarre SM-Lust | Erotische SM-Geschichten
von Alexandra Gehring
Wenn dieser Fremde öfter in den Club kam, warum gehörte er dann nicht zur Clique? Wenn er sie so sehr begehrte, wäre es ja logisch gewesen. Hatte ihn jemand zurückgewiesen und seine Aufnahme abgelehnt? War das seine Rache? Konnte das ein Grund für sein Verhalten sein? Oder war er einfach nur ein Spinner, der sich seines Verhaltens nicht bewusst war, der die Folgen einer solchen Persönlichkeitseinschränkung nicht realistisch eingeschätzt hatte?
Alle sechs Wochen traf sich die Clique im Studio. Jessica versuchte immer, diesen Termin wahrzunehmen, ansonsten besuchte sie den SM-Club selten. Ihr Leben bestand nicht nur aus SM und Sex. Ganz sicher nicht. Sie hatte eine Menge Ideen, die sie in den nächsten Jahren als Architektin umsetzen wollte, und stürzte sich förmlich in die Arbeit. Ihre Hobbys mussten oft zurückstehen. Gerade war sie am Lernen für den Tauchschein, den sie im nächsten Urlaub in Angriff nehmen wollte. Aus Zeitgründen lernte sie nachts. Zweimal war sie schon in der Dominikanischen Republik gewesen. Ein Paradies für Taucher.
Aber jetzt war sie hier, bei diesem Unbekannten. Irgendwie hatte sie das Gefühl, sagte ihr Bauchgefühl, dass ihr Entführer sie schon länger kannte und sie auch außerhalb des Clubs schon beobachtet hatte. Sie grübelte und dachte krampfhaft nach. War ihr irgendwann etwas aufgefallen? Eines war für Jessica klar: Sie würde testen, wie weit der Fremde gehen würde. Und die Gelegenheit bot sich genau jetzt.
»Leg dich auf die Liege! Zieh dein Kleid hoch. Zeig mir deine ...! Ich will Fotos machen. Nur für mich!«
Jessica setzte sich auf die Liege und saß regungslos da.
»Du sollst dich hinlegen!«, kam es energisch von dem Mann.
Sie blieb trotzig sitzen.
»Jetzt reicht es mir! Was bildest du dir ein! Ich möchte, dass du meine Anweisungen befolgst! Du kennst das doch nicht anders!«
Sie wollte aufstehen. Hatte er ihr Verhalten erwartet?
Blitzschnell schmiss er sie zurück, drückte sie mit dem Rücken auf die Pritsche und sabberte sie regelrecht an, so aufgedreht war er, so laut wurde er. »Was habe ich gesagt? Was hast du zu tun? Im Club bist du auch nicht zimperlich! Jetzt zeig mir deine ...! Ich kann auch anders!«
Jessica war klar, sie hatte zunächst mitzuspielen und sich einzubringen, wie im Club. Der Kerl hatte sie nicht verdient, aber im Moment sah sie keine andere Möglichkeit.
»Los jetzt!« Der Ton war schneidend. Bestimmend.
Erst jetzt war der Lichtkegel wieder auf ihren Körper gerichtet. Sie zog das Kleid ein wenig hoch, gerade so weit, dass er sehen konnte, was er sehen wollte. Er legte die Taschenlampe auf die Liege. Der Lichtkegel zeigte zwischen ihre Beine. Sie hörte seinen Atem. Er schien zu fotografieren.
»Ich mache ein Video! ... dich!«
Ihre Gedanken schweiften ab. Typisch Mann. Wie oft war sie von ihrem letzten Freund dazu aufgefordert worden. Er hatte eine Schwäche dafür gehabt. Auf einer Bank im Wald, auf dem Beifahrersitz im Auto, in der Badewanne, hinter dem Fenster zum Garten. Es erregte ihn. Jessica hatte nichts dagegen, ...