Leseprobe von:
Ich will dich betteln hören | Erotischer Roman
von Ginger Hart
... Der Auftrag lautete, wie lange es dauern würde, bis es jemandem in dem Pharmakonzern auffallen würde. Da der Datenklau über meinen Anschluss lief, fand die Polizei meine IP-Adresse heraus. Ich fahre morgen zu meinem Auftraggeber, um alles aufzuklären. Bin ich jetzt immer noch ein böser Dieb für dich?«
Es hörte sich alles so schlüssig an und doch irgendwie seltsam. Ein Mann, der fürs Einbrechen bezahlt wurde, ein Gentleman und Rocker? Irgendwie passte hier nichts zusammen. Aber auf der anderen Seite schien er die Wahrheit zu sagen. Seine Hündin war wohlerzogen, bettelte nicht. Es war schließlich das Verhalten der Hündin, das den Ausschlag gab. Vielleicht war es diese Tierliebe, die Francine schon immer in sich trug.
»Aber du musst zugeben, es ist doch auf den ersten Blick etwas komisch, oder?«, fragte sie.
»Mag sein. Aber vielleicht willst du ja einen zweiten Blick wagen.«
»Wie meinst du das?«
»Hast du Lust, übermorgen bei unserem - wie du es nennen würdest - Rockerfest mitzumachen?«
»Und was soll ich da tun?«
»Zum einen Kaffee oder Bratwurst verkaufen und zum anderen ... noch etwas anderes.«
»Was denn?«, bohrte sie nach.
»Weiß ich nicht. Willy, der das alles managt, hat mir nur gesagt, wenn ich jemanden mitbringe, dann soll die Person sich einen zweiten Satz Kleidung einpacken.«
»Sehr mysteriös«, meinte sie in Gedanken.
***
Es war ein sehr ereignisreicher Tag für Francine gewesen. Sie lag in ihrem Bett, das Fenster leicht geöffnet und genoss den noch recht warmen Wind, der sanft ins Zimmer wehte.
Erik war ein faszinierender Mann. Anscheinend hatte sie ihn falsch eingeschätzt. Er war am heutigen Abend der perfekte Gentleman gewesen. Und doch war da etwas ... Ganz hinten regte sich etwas in ihr. War das vielleicht alles nur gespielt? Aber konnte ein Mann so gut zu seinem Hund sein und gleichzeitig ein fieser Rocker? Sollte sie seine Einladung annehmen und mit ihm zusammen zu diesem Bikerfest gehen? Wenn es wirklich für misshandelte Frauen war, gab es keine Frage. Solchen Frauen musste geholfen werden. Aber wollte oder konnte er ihr wirklich nicht sagen, was dann auf sie zukommen würde?
Mitten in ihren Gedanken sah sie, wie sich auf einmal die Tür zu ihrem Schlafzimmer langsam öffnete. Sie erschrak! Wer war das? Sie konnte die Person nicht erkennen. Es war die Silhouette eines Manns. Er kam näher. Sie wollte schreien, aber kein Laut kam aus ihrer Kehle. Da berührten seine Fingerspitzen sanft ihre Oberschenkel, strichen darüber. Wie ein wunderschöner elektrischer Schlag ging es durch ihren Körper. Sie spürte, wie sich ihre Härchen aufrichteten. Immer noch konnte sie den Mann nicht erkennen. Aber er hatte irgendetwas Anziehendes. Sein Gesicht ging tiefer, und sie spürte seine warmen Lippen, die wundervoll zärtlich ihren ... küssten. Etwas, was sie schon lange nicht mehr gespürt und genossen hatte. Ihr Körper schrie nach mehr, aber ihr Geist wollte das alles irgendwie nicht. Aber mit jeder Berührung von ihm vernebelte sich ihr Geist mehr und mehr. Ihre Lust wurde größer und größer.