Leseprobe von:
Das unmoralische SexAngebot | Erotischer Roman
von Miu Degen
»Leider war die Premiersuite schon vergeben, aber die Club Suite hier finde ich auch annehmbar.«
Laura kann nur zustimmen. Der Wohnraum ist dem in der Premier Suite sehr ähnlich. Auch hier gibt es ein Ecksofa mit kleinem Tisch, ein Esstisch mit vier Stühlen und eine große Schrankwand mit dem entsprechenden Fernseher dazu.
»Das Schlafzimmer ist etwas kleiner.« Er führt sie direkt dorthin und sie stellt fest, dass es tatsächlich nicht so groß ist.
Ein großes Doppelbett. Direkt gegenüber ist ein mächtiger Flachbildschirm in die Wand eingelassen. Außerdem befindet sich ein kleines Tischchen samt Stuhl im Eck. Aber dennoch ist es viel größer als jedes Hotelzimmer, in dem sie jemals übernachtet hat.
»Ja, ich denke, da musst du schon gewaltige Abstriche machen, nicht wahr?« Sie muss kichern und er setzt mit ein.
Plötzlich wird ihr Blick lüstern und verführerisch.
»Soll ich dir hier einen ...?«, fragt sie leise und bewegt sich katzengleich auf ihn zu. Er lächelt sie an, wirkt nachdenklich und schüttelt ganz langsam den Kopf.
»Nein, ich hätte gerne heute etwas anderes.«
Ganz plötzlich sickert Kälte durch ihre Glieder. Will er sie heute ...? Will er Sex mit ihr? Damit hat sie nicht gerechnet. Ihr Gesicht bleibt stehen und das ändert auch nichts an seinem Lächeln, das jetzt noch freundlicher wirkt.
Beschwichtigend hebt er die Hände.
»Hey, keine Angst. Du machst nur, wozu du bereit bist. In Ordnung?«
Etwas beruhigter nickt Laura und schaut sich nochmals, wie nach Hilfe suchend, im Raum um. Währenddessen zieht Paul seine Schuhe aus und krabbelt auf die Matratze, packt zwei der großen Kissen und lehnt sich am Kopfteil dagegen.
Leicht belustigt betrachtet er Laura, die nun doch nervös wird. Er greift an sein Handy und tippt ein wenig darauf herum. Nur Sekunden später erschallt ein Song von Joe Cocker, You can leave your hat on, der auch im Film 9 ½ Wochen mit Kim Basinger gespielt wurde.
»Zieh dich bitte aus«, sagt er höflich und leise. Dennoch vernimmt Laura eine Spur lüsterne Erregung darin. Sie muss schlucken und zögert kurz.
Ausziehen! Wie weit? Nur das Kleid? Sie trägt keinen BH. Wozu auch, ihre ... brauchen so etwas nicht. Sie hat das immer so verkauft, dass es billiger ist, denn BHs kosten richtig Geld, und das kann sie sich sparen.
Auffordernd nickt Paul und lächelt noch sanfter. Nun gibt sich Laura doch einen Ruck. Na gut, dann gibt es einen Striptease. Weil sie die Tarife auswendig kann, ploppen ganz plötzlich achthundert Euro vor ihren Augen auf. Plus die zweihundert für die Begleitung beim Essen, also sind es jetzt schon tausend Euro.
Mit diesem guten Gefühl greift sie sich an den Rücken und zieht an ihrem Reißverschluss.
»Oh warte«, ruft Paul und richtet sich plötzlich auf. »Das würde ich gerne machen.«
Laura stoppt, lächelt und dreht sich zu ihm um.
Sanft gleiten seine Finger über ihre Haare, die Schultern bis zu ihrem Rücken und ganz langsam zieht er den Reißverschluss wie in Zeitlupe abwärts. Das leise, ratschende Geräusch schneidet fast schon erotisch durch die Luft.