Leseprobe von:
Das Kloster der Wollust | Erotischer Roman
von Angelique Corse
Anstatt in die Kirchenbank zu treten, griff er nach ihrem Arm und zog sie mit einer einzigen Bewegung in den Mittelgang. »In meiner Gegenwart muss sich niemand schämen oder beherrschen.«
Valentina zog die Luft ein, wehrte sich jedoch nicht. Seine Nähe war zu verlockend, und als ihr Kopf seine Brust berührte, lauschte sie für mehrere Sekunden lang seinem Herzschlag. Die großen, schmalen Hände des Fremden legten sich auf ihren Rücken und lösten den Schleier, was Valentina widerstandslos geschehen ließ.
»Du bist wunderschön«, hauchte er und zog sie noch näher an sich. Durch das schwarze Seidenhemd spürte Valentina deutlich seine Muskeln und fragte still, wie diese wohl aussahen.
»Wie ich bereits sagte ...«
Der Fremde unterbrach seine Worte, um sie zu küssen. Einen Moment lang schrak Valentina zurück. Niemals zuvor hatte jemand ihre Lippen in der Art und Weise berührt. Doch es fühlte sich sehr gut an und ihr eigener Puls rauschte in den Schläfen. Wie von selbst schlang sie die Arme um seinen Nacken und stöhnte leise, als der Fremde ihre Lippen teilte und ihre Zunge zum Tanzen aufforderte. Erst nach einer scheinbaren Ewigkeit lösten sie sich wieder voneinander und Valentina schnappte nach Luft.
»... bei mir darfst du deinen Wünschen freien Lauf lassen ... ohne Scham oder Schuldgefühle. Wenn du mich berühren willst ...« Er machte einen Schritt rückwärts und plötzlich war seine Kleidung verschwunden. »... dann tu es.«
Valentina zog die Luft ein. Ihre Wangen glühten heiß und zwischen den Beinen machte sich ein deutliches Ziehen bemerkbar. Zwar war ihr sein Körper durch die Beobachtung nicht unbekannt, aber diese Situation war noch einmal anders. Zumal sein ... Er war bereit und wollte mehr.
»Deiner Reaktion nach zu urteilen könntest du tatsächlich eine Nonne sein.« Der Fremde grinste amüsiert. »Aber das Feuer in deinen Augen brennt nach wie vor und ist, Luzifer sei Dank, nicht erloschen. Es liegt mir zwar fern, vor dir auf die Knie zu gehen, weil ich normalerweise die Frauen vor mir knien lasse. Doch wenn du willst ...« Er atmete hörbar aus. »... bin ich auch dein Sklave, wenn du es wünschst.«
Valentinas Lippen bebten. Ein Teil von ihr sträubte sich noch immer gegen die Versuchung. Nicht weil sie den Nonnen oder gar Gott gefallen wollte, sondern weil der Gedanke, sich einem Mann hinzugeben, bis vor einigen Minuten noch in weiter Ferne gelegen hatte. Und jetzt? Jetzt stand dieser unverschämt attraktive Mensch vor ihr und war bereit, alles zu tun, was sie wollte, obwohl es nicht seine Rolle war.
»Ach ... verdammt.«
Noch während ihre Stimme in den Mauern widerhallte, schloss Valentina den Fremden in die Arme und küsste ihn. Der grobe Stoff ihres Gewandes rieb an seiner nackten Brust und ließ ihn stöhnen, während ihre Zungen erneut miteinander kämpften. Gleichzeitig strich ihre Hand über seinen Rücken. Sie keuchte, als er die Umarmung löste. Das Gewand schien viel zu eng und schien ihr die Luft abzuschnüren.
»Zieh mich aus.«
Der kurze Satz ließ ihr Herz schneller schlagen, zumal sein ...