Leseprobe von:
Untreu - Widerstehe der Lust | Erotischer Roman
von Joleen Johnson
Ich verstand zwar, dass er als Manager viel um die Ohren hatte, doch er vergaß dabei fast gänzlich meine sexuellen Bedürfnisse. Das war - wortwörtlich - unbefriedigend. Auch wenn er ohnehin niemand war, der Sex einen hohen Stellenwert in der Beziehung gab. Tobias war es wichtiger, sich gut zu unterhalten und immer auf mich verlassen zu können. Im Gegenzug wusste dafür auch ich, dass er mein Fels in der Brandung war. Keine Welle, egal wie zerstörerisch sie sein mochte, konnte mir in meinem Leben den Boden unter den Füßen wegreißen. Denn Tobias gab mir stets Halt. Er war mein Anker und mein sicherer Hafen.
Die Bilder in meinem Kopf an jene Situation, als wir - leider das erste und letzte Mal - Sex unter der großen Eiche in meinem Lieblingspark hatten, machten mich heiß. Tobias war so betrunken gewesen, dass es ihm egal gewesen war, ob uns jemand sah oder nicht. Mir war es gleich, da die Dunkelheit der Nacht uns ohnehin verschluckte.
Das Ziehen in meinem Unterleib stieg ins Unermessliche und mir kam eine Idee.
»Was hältst du davon, wenn wir noch eine ganz spezielle Erinnerung an unser schönes Zuhause schaffen, ehe wir auf Tour gehen? Wir haben es noch nie hier im Eingangsbereich miteinander getan«, schnurrte ich und strich mit meinen Fingern an der Knopfleiste von Tobias’ Hemd entlang. Meine Augen folgten meiner Hand, die sich nun seiner Jeans und somit auch seiner Körpermitte näherten. Doch so schnell, wie sie hinab kletterten, wanderten sie auch wieder hinauf. Als unsere Blicke sich trafen, huschte ein Grinsen über mein Gesicht.
»Was sagst du?«, hakte ich nach, da ich noch immer keine Antwort erhalten hatte.
Ich wusste, dass er mit sich haderte. Ich sah es an seinem angespannten Kiefer und seinen haselnussbraunen Augen, die mich teils tadelnd, teils sehnsüchtig ansahen.
»Wir sollten lieber gleich fahren. Du weißt doch, wie der Verkehr ist«, gab er nach einigen Sekunden der Stille von sich.
Ich biss mir auf die Unterlippe und unterdrückte ein Kichern. »Ja, gerade weil ich weiß, wie der Verkehr ist ...« Ich grinste noch immer amüsiert und nun stimmte auch Tobias in mein Lächeln ein, als ihm dämmerte, auf welchen Verkehr ich anspielte.
»Ich sehe einige Behinderungen auf der Fahrbahn, die dringend beseitigt werden müssen«, hauchte ich und öffnete Knopf für Knopf sein Hemd.
Das Stück Stoff war weiß wie die Reinheit und entsprach daher dem Wesen von Tobias. Er war die treueste Seele, die ich kannte, nicht nur in einer Beziehung, auch in einer Freundschaft.
Nachdem der letzte Knopf geöffnet war, streichelte ich von seiner ... hinab zu seinem Bauch. Seine Haut war warm und weich, genauso wie sein Blick, mit dem er mich bei meinem Handeln beobachtete. Ich beugte mich nach vorn und ließ meine Zungenspitze denselben Weg bestreiten wie zuvor meine Hand. Je tiefer sie glitt, desto mehr ging ich in die Knie. Als ich am Bund seiner dunklen Jeans ankam, keuchte Tobias erregt. Sein Kehlkopf bewegte sich deutlich, als er schluckte. Mit seiner feuchten Zunge benetzte er seine trockenen Lippen.