Leseprobe von:
Ich will Dein sein | Erotischer SM-Roman
von Rose Garver
»Mach, was ich dir auftrage, und es wird ein schöner Abend.« Er blickt jetzt streng. Ich seufze leise, gerade so, dass er es noch hören muss. Mit einer Hand wühle ich ein Notizheftchen raus und lege es aufgeschlagen auf den Tisch.
Seine Hand hält meine unermüdlich fest. Das gefällt mir und nervt mich gleichzeitig. Ich fühle mich so unwissend. Hätte ich doch nur dieses dumme E-Book überflogen.
Marco zieht mich an der Hand zu sich auf den Schoß. Die Bank-App auf seinem Computer ist bereits geschlossen und ich habe keinen Schimmer, was er gemacht hat. Ich sehe ihm in die dunklen Augen. Mein Puls beginnt augenblicklich zu rasen. Eingeschüchtert senke ich den Blick, fixiere die vollen Lippen. Ich wünschte, er würde mich jetzt einfach nur küssen. Stattdessen streicht er wieder mit seinem Daumen über meine Lippen. Ganz leicht öffne ich den Mund, doch ihn mit meiner Zunge zu berühren trau ich mich nicht.
Hat er selbst nicht gesagt, dass ich nicht eigenmächtig etwas tun soll? Ich blicke nun hoch, direkt in seine dunklen Augen. Mir wird warm im Innern. Er ist mega attraktiv und übt solch eine Anziehungskraft auf mich aus, ohne dass er etwas dafür tun muss.
»Konntest du dich jetzt etwas entspannen?«, fragt er ernst.
Ich nicke und bekomme das Verlangen, ihn mit dieser Anrede anzusprechen. »Ja, Sir«, flüstere ich und schaue auffordernd auf seine Lippen und dann in die Augen. Er scheint mein Zeichen verstanden zu haben und lächelt. Behutsam nähert er sich und legt für einen kurzen Moment seine weichen Lippen auf meine. Es ist wie ein elektrischer Strom, der von seinen Lippen durch meinen angespannten Körper rauscht. Leider löst er sich sofort wieder und zieht mich mit sich hoch und dann zum Bett. Das wars! Ich werde wieder hibbelig, zittere, oder bin ich nur mega erregt? Ich will ihn, aber habe Sorge vor dem, was kommt. Dem Unbekannten.
Wir kommen vor dem Bett zum Stehen.
»Du hast gesagt, dass du mir vertraust. Manche Dinge müssen sein, wie sie sind. Anderes tue ich nur, damit es für uns beide eine unvergessliche Nacht wird.« Seine dunklen Augen fixieren mich gebieterisch. Ich nicke.
Er setzt sich auf die Bettkante und zieht mich zu seiner Rechten hinunter. Die Seide meines Kleides ist rutschig auf der kühlen seidenen Bettwäsche. Marco wirkt konzentriert. Ich beherrsche mich, nicht auf den Lippen zu kauen, gebe mir Mühe ganz locker zu bleiben. Er greift hinter mich und nimmt eine schwarze Augenbinde an sich.
»Ich möchte, dass du das trägst, solange du dich unsicher fühlst. Damit wird es dir leichter fallen, abzuschalten, und irgendwann werde ich die Maske wieder entfernen.«
Bedächtig bindet er mir das zarte Stück Stoff um. Dunkelheit empfängt mich. Sein Duft riecht plötzlich doppelt berauschend. Mein Herz rast. Seine Finger gleiten durch meine Locken, die er mir über die unbedeckten Schultern drapiert, hinunter bis zu den ..., über die er so sanft streichelt, dass ich es gerade noch so spüre. Das alles kommt mir so unrealistisch vor, teils merkwürdig und andererseits betörend.