Leseprobe von:
Wollüstige Geilheit | 8 heiße erotische Geschichten
von Josie Richwood
Nicht nur deshalb strahlte er etwas aus, das Tinas Interesse weckte. Sein dunkler Anzug, der zu seinen schwarzen Haaren passte, saß akkurat und er bewegte sich darin mit absoluter Eleganz und Entschlossenheit.
»Ich habe gedacht, ich hätte mein Abteil wiedergefunden. Leider nicht. Aber wenn es Sie nicht stört ... Ich wollte mich nur kurz setzen, um ein paar Dokumente zu prüfen.« Schon saß er auf der Sitzbank ihr gegenüber und breitete sein Jackett über seinem Schoß aus. Sein Aktenkoffer landete neben ihm auf den Polstern. »Ich hoffe, ich störe Sie nicht?«
»Nein, gar nicht«, antwortete Tina, immer noch ein wenig benommen vom Schlaf und irritiert, dass er plötzlich mitten in der Nacht in ihrem Abteil aufgetaucht war.
Sofort lag eine knisternde Spannung in der Luft. War es die Nacht, die ungewohnte Gesellschaft, oder war es, weil er es war und Tina den Verdacht hatte, er führte irgendetwas im Schilde?
Liam lehnte sich zurück. Seine Augen schienen sie zu prüfen, während er eine Akte aus seinem Koffer nahm und sie sofort wieder zurücklegte. Sein Blick war intensiv - ja, beinahe fordernd, und es schien fast, als amüsierte er sich ein wenig über Tinas Befangenheit. »Es kommt selten vor, dass ich jemanden treffe, der so friedlich schläft.« Seine Stimme wurde tiefer. »Die meisten Menschen sind so angespannt, ständig auf der Hut und Fremden gegenüber negativ eingestellt. Aber Sie ...« Er machte eine Pause und starrte auf ihre Lippen. »Sie haben etwas Unschuldiges, Unberührtes.«
Seine Worte durchdrangen Tina und ihr Herz schlug prompt schneller. Es war nicht nur das, was er gesagt hatte, sondern auch die Art, wie er es gesagt hatte. Weckte er da ein Verlangen in ihr? Seine Nähe, seine Stimme und sein Blick bescherten ihr eine Gänsehaut und sie war froh, dass sie im Halbdunkel der Notbeleuchtung saßen. »Ist das so?«, fragte sie und ihre Stimme zitterte leicht, obwohl sie versuchte, gelassen zu wirken.
»Oh ja«, antwortete Liam und ein verruchtes Lächeln huschte über sein Gesicht. »Es ist genau das, was mich hierher geführt hat.« Seine Hand glitt unauffällig unter das Jackett auf seinem Schoß.
»Also nicht im Abteil geirrt?«
Sein Lächeln war selig und einen Augenblick lang wirkte er gedankenverloren. Was trieb er da mit der Hand unter seiner Jacke, während er sie musterte?
Tina krallte ihre rot lackierten Nägel unauffällig in ihre dünne Decke. Sie hörte seinen leisen Seufzer und in sein Gesicht trat ein lustvoller Ausdruck. Täuschte sie sich oder befriedigte sich dieser Typ gerade vor ihr? Das war absolut dreist und unwirklich und doch lief Tina ein wohliger Schauer über den Rücken. »Was tun Sie da?«, fragte sie unsicher.
»Nichts, was Sie nicht genießen könnten«, knurrte Liam. Seine Hand bewegte sich stetig weiter. »Es sei denn, Sie möchten zusehen oder mehr als das.«
War das ein Angebot? Vermutlich hätte sie ihm unter anderen Umständen eine heftige Ohrfeige verpasst. Wäre er nur nicht so attraktiv und vereinnahmend!
Er fixierte sie mit seinem Blick, aus dem pure Lust sprach.