Leseprobe von:
Die AushilfsHure | Erotischer SM-Roman
von Marie Rust
Caro wartete einige Herzschläge, dann wedelte sie unauffällig mit den Fingern, damit Maja die Füße wieder herunternahm, und wandte sich an den Mann: »Die Herrin wünscht ein Glas Champagner - Chardonnay. Geh ihr was holen!«
Der Mann rappelte sich auf und bestätigte mit einer Verbeugung: »Sehr wohl, Herrin Cassandra!« und verschwand nach draußen.
»Ich vertrage keinen Sekt«, stellte Maja fest.
Caro grinste. »Das ist auch keiner. ›Champagner Chardonnay‹ ist unser Codewort für Mineralwasser mit einem Schluck Apfelsaft in einem Sektkelch. Sieht echt aus. Das bestellen wir in solchen Situationen immer. Wir wollen ja schließlich nicht angeschickert arbeiten.«
Maja lachte. »Mensch, dass ich mal erfahre, wie es im Puff zugeht, hätte ich auch nicht gedacht. Das ist echt interessant. Aber jetzt sag mir mal, was das Ganze hier soll. Ich dachte immer, SM wäre mit Peitschen, ... und solchen Sachen.«
»Na ja, nicht jeder steht auf Schmerzen. Die meisten sind mit Dominanzspielchen und ein bisschen Demütigung völlig zufrieden. Du siehst doch, wie bei dem die Glocken in der Hose klingen, nur weil du die Schuhe auf ihm ablegst. Der geht total auf dich und das, was du machst, ab.«
»Ich mache doch gar nichts. Du regelst das doch alles.«
»Aber das weiß der nicht. Der denkt, er ist so unter deiner Würde, dass du noch nicht mal mit ihm redest. Wenn du den nachher selbst ansprichst, wird das für den ein echter Lust-Booster werden. Die Herrin wendet sich persönlich an ihn.«
»Und was habe ich davon? Wenn ich dich richtig verstanden habe, soll der sich nachher selbst befriedigen. Und ich gehe leer aus.«
»Na ja, du könntest dich von ihm lecken lassen, wenn du Lust hast, aber was die Befriedigung angeht, ist der Job einer Domina wirklich eher dürftig. Da hättest du als Sklavin mehr davon. Aber wenn du magst ...«
Caro beendete den Satz nicht, da der Sklave zurückkam. Er trug ein Glas falschen Sekt vor sich her, eilte zum Thron, ging auf die Knie und hielt Maja den Kelch mit gesenktem Kopf hin.
»Bitte sehr, Herrin Cassandra!«
Kaum hatte Maja es ihm aus der Hand genommen, drehte er sich um und ging wieder in Schemelposition. Sie legte erneut ihre Füße auf seinem Hintern ab und probierte das Getränk. Wie Caro es gesagt hatte, war es Mineralwasser mit gerade so viel Apfelsaft, dass sich eine sektähnliche Färbung ergab.
Caro wartete wiederum einige Augenblicke, dann sagte sie völlig ohne Zusammenhang: »Wie Sie wünschen! Ich beeile mich«, und verließ die Zelle. Maja hatte keine Ahnung, was sie meinte oder vorhatte, sie fühlte sich jedoch plötzlich alleingelassen. Was sollte sie nun tun? Sie konnte doch nicht einfach so sitzen bleiben, zumal dem Mann vermutlich gleich die Knie wehtun würden. Was hatte Caro gesagt? Wenn sie sich selbst an ihn wenden würde, wäre das für ihn das Größte?
Sie nahm die Füße herunter und befahl: »Dreh dich zu mir um!«
Der Mann wirbelte herum, hielt den Kopf jedoch weiter demütig gesenkt. Maja konnte seine pumpende Halsschlagader erkennen. An den Rändern hob sich der Minislip an, ...