Leseprobe von:
Wilde verbotene SexLust | Erotischer Roman
von Denise Harris
Licht drang von unten aus dem Flur herauf. Schnell legte ich das Foto in die Schachtel zurück und packte den alten Campingrucksack darauf.
»Ich komme, Liebling«, antwortete ich. Sechs Jahre war es jetzt her. Sechs lange Jahre. Aber manchmal kam es mir wie gestern vor. Alles hier im Speicher erinnerte an eine Zeit, die ich vergessen wollte. Begraben. In alten Schuhkartons. Unter alten Rucksäcken.
»Ich komme schon.«
Ich richtete mich auf, schaltete die Glühlampe aus, die einsam von der Dachschräge baumelte, und stieg die schmale Holztreppe hinunter.
»Hier steckt ja meine schöne Halbfranzösin. Hast du für eine Dachbodenszene recherchiert?« Ron lächelte und nickte in Richtung Decke.
Ich betrachtete ihn, als sähe ich ihn zum ersten Mal. Das war Ronald Matthew Harris - der Mann, den ich geheiratet hatte, mein Traummann. Und da war das Lächeln, in das ich mich vor zwölf Jahren verliebt hatte. Er sah noch besser aus als damals, als wir uns kennenlernten. Und das lag nicht an dem grauen Giorgio Armani Geschäftsanzug, seinem in der Garage stehenden Infiniti Q45 oder an den fünfhunderttausend Dollar Jahresgehalt, die er nach Abzug an Steuern verdiente. Auch nicht daran, dass er mir ein siebenhundertfünfzigtausend Dollar Haus gekauft hatte.
»Eigentlich ...« Ich schüttelte den Kopf und brachte ein kleines Lächeln zustande. Viel hatte ich heute nicht geschrieben. Aber das machte nichts. Keiner meiner sechs Romane hatte es jemals in die nationalen Bestsellerlisten geschafft. Zu viel Handlung - zu wenig Sex.
Er klappte die wackelige Leiter ein und ließ sie in der Dachbodenluke an der Decke einrasten. Sein männlich herbes Aroma legte sich auf meine Sinne. Der Kuss, den er mir schenkte, weckte die Lust auf mehr.
»Du hast da Staub ihm Gesicht.« Er wischte ihn mit dem Daumen von meiner Wange. »Hey, Schatz, hast du etwas?«
»Nein«, log ich und hoffte, glaubwürdig zu klingen. »Du bist früh zu Hause«, freute ich mich. Ich brauchte ihn jetzt. Mehr als alles andere. Seinen Körper. Seinen ... Ich wollte ihn.
Meine Hand strich über seinen durchtrainierten Bauch. Mit einem einzigen Ruck hatte ich den Gürtel seiner Hose geöffnet.
»Na warte«, drohte er grinsend und raubte mir einen erbarmungslosen Kuss. Seine Lippen strichen zärtlich von meinem Halsansatz aufwärts. Das war mehr, als ich ertragen konnte. Ich versuchte, ins Schlafzimmer zu gelangen, doch er schnitt mir den Weg ab. Eine wilde Sehnsucht flackerte in seinen Augen. Mir blieb nur ein heilloser Rückzug durch den Flur in die Küche. Seine italienischen vierhundert Dollar Schuhe polterten auf den harten Steinboden. Armanijackett, Krawatte und Hemd folgten hinterher.
Wie ein in die enge getriebenes Reh stand ich mit dem Rücken zur Anrichte und duckte mich zur Flucht. Mit der Geschmeidigkeit eines Pumas, der seine Beute gestellt hatte, näherte er sich. Flucht war zwecklos. Aber ich wollte auch gar nicht mehr fliehen.
Achtlos ließ er Hose und Boxershorts zu Boden gleiten. Sein ... richtete sich zur vollen Größe auf. Der Anblick raubte mir den Atem.