Leseprobe von:
Nachts bin ich seine willige Sklavin | Erotischer SM-Roman
von Vera Seda
Sie hatte wieder einen ihrer unglaublichen Sexträume gehabt. Dieses Mal hatte er sich noch realistischer als je zuvor angefühlt. Sie hatte alles so deutlich gespürt. Sie hatte den Duft der Männer noch in ihrer Nase. Nein, den Geruch ihres Herren.
Zitternd erhob sie sich und suchte das Bad auf. Die Nässe, die aus ihrer ... quoll, lief über ihre Innenschenkel. Ihr Körper hatte ihren Traum auf jeden Fall als realistisch empfunden. Ein Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass es erst kurz nach drei war.
Sie fühlte sich erschöpft und ausgelaugt. Ganz so, als hätte sie gerade tatsächlich dieses amouröse Abenteuer erlebt. Als sie aus dem Bad zurückkam, nahm sie ihr Mobiltelefon in die zitternden Hände und schrieb eine Nachricht an ihren Therapeuten. Sie wusste, wenn sie es nicht gleich machte, würde sie es später gar nicht mehr tun.
»Ich habe wieder von wildem Sex geträumt«, schrieb sie und schickte die Nachricht ab.
Fast hätte sie aufgeschrien, als ein Piepsen anzeigte, dass eine Nachricht eingegangen war.
»Wollen Sie darüber reden?«
Ihr Therapeut war wach?
»Wieso sind Sie wach?«, schrieb sie zurück.
»Ich habe Ihre Nachricht gehört«, lautete die Antwort.
»Es tut mir leid, dass ich Sie geweckt habe ... Bitte entschuldigen Sie.« Finja schämte sich, während sie die Nachricht eintippte.
»Machen Sie sich keinen Kopf. Wollen Sie telefonieren?«
Sie zögerte, ehe sie »Nein« schrieb.
»Haben Sie morgen Zeit? Wir sollten darüber reden, wenn es Sie dermaßen aufwühlt.«
»Ich bin nicht aufgewühlt.«
Nein, sie war nicht aufgewühlt. Sie war geil und sie fühlte sich betrogen - um die dreizehn tollen Männer, die sie nicht ...
»Ich habe einen Termin um siebzehn Uhr frei, wollen Sie ihn haben?«, stand in der nächsten Nachricht des Therapeuten.
Finja wartete mit der Antwort. Was sollte sie schreiben? Ja - und bitte machen Sie all das mit mir, was diese Männer mit mir gemacht haben?
Sie errötete.
»Finja, sind Sie eingeschlafen?«, fragte der Therapeut in der nächsten Sprachnachricht nach.
»Nein, nein, also, nein, ich bin nicht eingeschlafen ... Und ja, ich nehme den Termin wahr«, schrieb Finja schnell zurück, bevor sie der Mut verließ.
***
Finja drückte sich auf das Sofa, ganz so, als könnte sie darin verschwinden - oder sich auch nur ein ganz kleines bisschen verstecken. Wieso schämte sie sich nun in diesem Ausmaß, wenn sie doch endlich Hilfe in dieser Sache annehmen konnte.
»Sie hatten also wieder einen Traum, der zügellosen Sex zum Inhalt hatte?«, erkundigte sich der Therapeut. Jonathan de Winters war ein auffallender Mann, stellte sie zum wiederholten Mal für sich fest. Sein maßgeschneiderter Anzug saß erwartungsgemäß perfekt. Das dezente Blaugrau des weichen Stoffes spiegelte exakt die Farbe seiner Augen wider und sein dunkles, langes Haar war im Nacken zusammengebunden. Er war ein echter Hingucker, und Finja gestand sich ein, hierhergekommen zu sein, nur um ihn wiederzusehen. Natürlich musste sie die Stunde nutzen. Sie wollte ja wieder in eine Normalität zurückfinden, die ihre Nächte ruhiger machen sollten.