Leseprobe von:
Der Geilheit ergeben | Erotischer Roman
von Christy Brown
»Komm mit mir nach Hause.«
»Was? Es ist noch nicht mal halb zwei!«
»Ich weiß. Ich weiß, ich will dich auch gar nicht drängen. Entschuldige. Es ist nur, du machst mich einfach so an. Ich bin auch echt irritiert.« Er lächelte. »Das passiert mir sonst nicht so besonders häufig. Kommst du mit?«
Den ganzen Weg im Taxi über stritt Lilly in Gedanken mit sich selbst. Wieso musste sie vermuten, dass hier etwas faul war? Ihr Selbstbild war schrecklich. Nur weil sich ein attraktiver Mann ganz augenscheinlich für sie interessierte, sich nach ihr verzehrte, vermutete sie etwas Komisches. Da lag das Problem klar bei ihr und ihrer mangelnden Wertschätzung für sich selbst.
Die negativen Gedanken verstummten auch nicht, als sie angekommen waren, angewidert beobachtete Lilly sich selbst, wie sie seine Wohnung nach irgendwelchen verdächtigen Gegenständen absuchte, die ihr beweisen würden, dass der Typ nicht heiß auf sie war, sondern irgendeine seltsame Geschichte im Schilde führte. Zu ihrer Erleichterung fand sie nichts. Seine Wohnung war klein, sehr sauber und vielleicht ein bisschen unpersönlich.
»Hör zu«, sagte er. »Ich weiß, wir kennen uns nicht.« Er zog sich das Shirt über den Kopf. Sein Oberkörper war von definierten Muskeln überzogen, wunderschön, und Lilly verlor für einige Momente die Kontrolle über ihre Blicke.
»Wir kennen uns nicht. Aber du machst mich so an. Ich will dich genießen. Mit Haut und Haar. Lass uns so tun, als würden wir uns schon ewig kennen.«
Er öffnete den Gürtel seiner Jeans und ließ sie zu Boden gleiten. Keiner ihrer bisherigen Bettgenossen hatte einen solchen Körper gehabt.
Der Typ trat auf sie zu. Ein disziplinierter Adonis, so sah man nicht zufällig aus. Lilly blieb stehen, gelähmt von sich selbst. Das war die Situation, die sie sich gewünscht hatte, das war, weshalb sie nach Berlin gefahren war. Sie wollte begehrt werden, hemmungslos. Sie wollte die Sommerlilly sein. Aber sie stand sich selbst im Weg.
Seine Hände berührten ihre Arme. Sie musste alle Willenskraft aufwenden, um nicht zurückzuzucken. Bestimmt war er anderes gewöhnt. Ein Mann wie er hatte normalerweise Frauen, deren Oberarme straff, schlank und glatt waren. Genau wie ihre Oberschenkel. Aber er hatte sie angesprochen. Er hatte sie in dem Club gesehen und angetanzt. Sie. Nicht die hübschen Frauen neben ihr.
»Ist es okay für dich, wenn ich ein bisschen die Führung übernehme?« Er hielt ihre Arme fest und brachte sein Gesicht nahe vor ihres. Er hatte dichtes, braunes Haar, das frisch geschnitten wirkte. Seine Wimpern waren lang und seine Augen verträumt. Der Bartschatten unterstrich sein kantiges Kinn. So ein Hübscher. Langsam näherte er seine Lippen den ihren.
Lilly wand sich aus seinem Griff. »Es ist okay für mich, wenn du die Führung übernimmst. Das hast du ja sowieso schon getan. Trotzdem möchte ich wissen, wie du heißt.«
»Sebastian.«
»Gut.«
Falls ihn das Aussehen ihrer ... störte, ließ er es sie nicht merken. Er entkleidete und liebkoste sie zügig und selbstbewusst, während sie ...