Leseprobe von:
Gespielin, Geliebte und gleichzeitig Hure | Erotischer Roman
von Sofie Dany
Einerseits steigen glückliche Gefühle in mir auf und andererseits zweifele ich seine Worte an. Sind sie ehrlich gemeint? Oder sagt er das nur, um mich milde zu stimmen? Was empfinde ich eigentlich genau für ihn? Liebe ich ihn? Oder ist es nur eine wunderbare Sexpartnerschaft?
Richtig Zeit, darüber nachzudenken, habe ich aber nicht mehr, denn auf meiner Arbeit ist die Hölle los. Erst spät nachmittags, als ich mit meinem Fahrrad nach Hause radele, schwirren mir die Gedanken von heute Morgen wieder durch den Kopf.
Sehr gespannt, was Jesper mir über seine Affäre mitteilen wird, komme ich zu Hause an und beschließe, weil ich völlig durchgefroren bin, noch vor seiner Ankunft ein Bad zunehmen.
Ich unterschätze leider immer wieder, wie kalt und windig es Anfang März in Südjütland ist und schimpfe gerade mit mir, dass ich wegen der kleinen Frühlingsvorboten der letzten Tage meine Wintersachen schon in den Schrank verbannt habe.
Glücklich steige ich in die Wanne und gleite mit einem wohltuenden Seufzer hinein. Der Schaum umhüllt mich und die Wärme entspannt meine kalten Glieder.
Mein Blick schweift durch den Raum und erneut stelle ich fest, wie gern ich hier bin. Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich vieles selbst gemacht habe. Sei es die Fliesen gelegt, die Dusche gemauert oder das Waschbecken angebaut. Alles, bis auf die Wasser- und Elektroinstallation, ist aus meiner Hand entstanden. Mein größter Stolz ist meine geräumige freistehende Badewanne, von der ich einen wundervollen Blick in meinen von vielen Büschen und Bäumen eingesäumten Garten habe.
Verträumt genieße ich einen Moment den Ausblick und schließe dann meine Augen. Erschreckt, weil ich wahrscheinlich etwas weggenickt bin, fahre ich hoch, als ich meine Türklingel läuten höre.
Erwarte ich ein Paket? Oder ist es Frau Söblom, die mich manchmal bittet, etwas vom Supermarkt mitzubringen?
Geschwind steige ich aus der Wanne, werfe mir meinen Bademantel über und eile zur Tür. Durch das Milchglas kann ich nicht genau erkennen, wer es ist, und so öffne ich sie nur einen Spalt. Ich traue meinen Augen kaum, als ich Jespers Gesicht erkenne.
»Du? Um diese Uhrzeit? Damit habe ich nicht gerechnet. Es ist doch gerade mal fünf Uhr. So früh warst du doch noch nie bei mir. Wie kommt es, dass...?« Erstaunt lasse ich ihn hereintreten.
»Nach unserem Telefonat heute Morgen konnte ich es nicht mehr abwarten, dich zu sehen. Und da ich Geschäftsführer meiner eigenen Firma bin, habe ich einfach mal eher Schluss gemacht, weil du mir wichtig bist!«
Seine Worte und sein umwerfendes Lächeln lassen meine Knie weich werden. Was ist nur los mit mir? Ich bin doch kein Backfisch, denke ich noch, als er mich an sich zieht und mein Gesicht mit Küssen bedeckt.
»Ich hatte so eine Sehnsucht nach dir«, flüstert er mir ins Ohr und küsst leicht mein Ohrläppchen. »Und dann stehst du hier auch noch mit kaum etwas an und verströmst diesen herrlichen Duft. Oh Linnea, du machst mich wahnsinnig.«
Er löst den Dutt meiner langen braunen Haare, knotet den Bademantel auf ...