Leseprobe von:
Die pure Lust in dir 3 | Erotische Geschichten
von Millicent Light
Würde hier eine andere Frau knien, wären das genauso seine Worte. Er kam schon über zwei Jahre hierher und kannte ihren Namen immer noch nicht. Er hatte sie für diese Stunden gekauft. Ihren Körper. Mehr wollte er nicht von ihr.
Sie aber wollte mehr von ihm. Informationen.
Manchmal baute sich in ihr eine Wand auf, die es ihr schwer machte, sich auf ihre Aufgabe zu konzentrieren. Doch sie wusste, wie wichtig ihr Auftrag war, und deshalb sammelte sie sich und beugte sich ihm entgegen.
»Darling, du brauchst absolute Entspannung«, hauchte sie gegen sein Ohr.
»Verdammt! Da gebe ich dir recht. Tu etwas dafür!«
»Aber natürlich«, säuselte sie.
Mit einer schnellen Bewegung war sie am Kopfende der frei stehenden Badewanne. Sein Kopf lag gut gepolstert auf dem Wannenrand. Breit ließ sie die Hände in sein Haar gleiten und auch hier massierte sie geübt seine Kopfhaut.
Zufrieden seufzte er. Mit jeder Bewegung spürte sie, wie er gelöster wurde. Sein Körper und sein Geist entspannten sich immer mehr. Unter ihren Fingern wurden die Muskeln weich und nachgiebig. Er schnurrte leise. Er rekelte sich leicht. Seine Schultern bewegten sich im Rhythmus ihrer sanften Druckbewegungen.
»Du machst das hervorragend! Wenn du wüsstest, was ich für anstrengende Wochen hinter mir habe.« Er seufzte etwas dramatisch.
»Oh, wer hat dich denn wieder geärgert?« Bei ihren Worten presste sie die Finger fester gegen seine Schädeldecke und glitt mit den Daumen seinen Nacken hinunter.
»Aaah! Was für eine Wohltat«, murmelte er und sein Atem ging merklich schwerer.
»Du armer Mann«, flüsterte Marta und massierte ausgiebig den festen Strang unter seiner Haut. Ein wohliges Stöhnen war das erhoffte Ergebnis.
»Du hast es erfasst.« Es klang schon etwas atemlos.
»Ich kann verstehen, dass es belastend ist, den ganzen Tag wichtige Entscheidungen treffen zu müssen. Du hast bestimmt Kopfschmerzen von den vielen Anforderungen.«
»Und wie.«
Sie lockerte ihren Griff, setzte weiter oben an und fuhr bis zur Stirn. Strich über seine Augenbrauen und massierte in kleinen, kreisenden Bewegungen seine Schläfen.
»Gott! Ist das geil!«, stöhnte er auf.
Hingebungsvoll streichelte sie ihn weiter. Sie musste ihn verführen. Ihn um den Verstand bringen. Das wäre der Moment, wo sie gern lange, rote Gelnägel einsetzen wollte, doch die Arbeitsvorschriften untersagten es ihr. Immerhin konnten diese als Waffe eingesetzt werden. So waren ihre nur rot lackiert und rund gefeilt, vorn mit hübschen, kleinen, goldenen Dekorkringeln versehen. Die Nägel wirkten sehr edel, aber für leidenschaftliche Momente waren sie eher prüde, wie Marta fand.
Sie zuckte zusammen, als seine Stimme ertönte. »Verteile deine Kunst mal auf andere Körperstellen«, forderte er sie auf.
»Selbstverständlich ...«, antwortete sie und legte eine Spur Unterwürfigkeit hinein.
Wie von selbst wanderten ihre Fingerspitzen an seinen Halsseiten entlang, massierten die harten Sehnen. Erkundeten die muskulösen Schultern und kneteten die festen Oberarme. Sie verwöhnte ihn, so weit ihre Armspanne reichte.