Leseprobe von:
Das unersättliche Lustweib | Erotischer Roman
von Svenja Mund
Brigitte betrachtete sich im Spiegel und schien zufrieden. Aber Lena nicht. Sie kam dicht heran und nestelte mit den Fingern an dem Hemd herum. Dann öffnete sie die Knopfleiste bis zur Mitte, auch von unten.
»So ist es prima«, meinte sie, nahm etwas Abstand und begutachtete das Outfit ihres Gegenübers.
»So weit offen? Das geht doch nicht, man kann ja den BH sehen.«
»Brigitte! Warum trägst du einen sexy Spitzen-BH, wenn ihn niemand sehen soll?«
»Ich weiß nicht ...«
»Ich aber. Ich zieh mir jetzt auch noch was Passendes an, und dann bummeln wir durch die Stadt, einverstanden?«
Ohne eine Antwort abzuwarten, entkleidete Lena sich. Der Slip bedeckte kaum ihre Pobacken, einen BH trug sie nicht; fast nackt stand sie im Raum herum. Brigitte hatte zuerst schamhaft zu Boden gesehen, offensichtlich war ihr der lockere Umgang mit Körperlichkeit auch unter Frauen völlig unbekannt. Dann konnte sie ihre Neugierde jedoch nicht zügeln und riskierte einen Blick. Lena sah es. Sofort verharrte sie, grinste und fasste ihre ...
»Wie gesagt, die sind nicht so groß wie deine.«
Den Bruchteil einer Sekunde blieb sie so stehen, zeigte sich, dann suchte sie sich Kleidung für den Stadtbummel. Der BH war so durchsichtig wie der, den Brigitte zuerst anprobiert hatte. Sie warf ein kurzes Sommerkleid mit dünnen Trägerchen über; normalerweise hätte sie den BH weggelassen, aber sie wollte sich nicht aufreizender zeigen als Brigitte, schließlich sollten dieser die Männer nachgucken.
Auf dem Weg zum Auto betrachtete Lena ihre Begleiterin von der Seite.
»Nun mach doch mal den Rücken grade«, kritisierte sie freundlich. »Kopf hoch und Titten raus. Zeig, was du hast, du musst dich wirklich nicht verstecken.«
Brigitte schaute sie verlegen an, versuchte es dann aber. Ein wenig verkrampft stolzierte sie einige Schritte.
»Und locker bleiben«, erklärte Lena, »nicht die Schultern hochziehen. Komm, wir laufen erst mal ein Stück.«
»Was?«
Aber Lena war schon losgetrabt, drehte sich um und winkte Brigitte, ihr zu folgen. Was die dann auch tat. Sie beeilte sich, um Lena einzuholen, und nach einer Runde ums Haus standen sie ein wenig keuchend wieder am Auto.
»Na also, geht doch.«
Lena grinste in das lachende Gesicht von Brigitte. Nach der Bewegung schien sie wirklich entspannt, kein gesenkter Kopf mehr, sondern ein Hauch von Selbstsicherheit im Gesicht. Das weit aufgeknöpfte Hemd war von ihrer linken Schulter gerutscht. Sie zog es zurecht und Lena befreite die Schulter umgehend wieder. Die Frauen lachten sich an. Los gings!
In der Fußgängerzone schlenderten sie wie beste Freundinnen zur Eisdiele. Das Spiel mit Schulter bedecken und wieder befreien zelebrierten sie noch einige Male, wobei sie zunehmend herumalberten. Immer wieder lupfte ein Windstoß den unteren Rand von Brigittes Hemd und ließ ihren Bauchnabel blitzen.
Natürlich guckten die Männer. Und da Männer bei Frauen immer zuerst den ... ins Visier nahmen, war Brigitte das erste Ziel ihrer Blicke. Damit die das auch bemerkte, wies Lena sie stets darauf hin.