Leseprobe von:
Ich will es geil | Erotische Geschichten
von Karina Rice
... Du kannst hier gern das Alphamännchen raushängen lassen. Mich beeindruckst du damit nicht.«
Sie konnte seine unterdrückte Wut förmlich auf ihrer Haut spüren. So musste es sich anfühlen, bei einem Brand neben einem Gastank zu stehen, der jeden Moment explodieren konnte. Doch Sara dachte nicht daran, aufzuhören: »Du hast es vielleicht noch nicht bemerkt, aber einige der Männer sehen die Sache so wie ich ...« Sie verstummte.
Sein Gesichtsausdruck hatte sich nicht verändert. Aber irgendetwas war mit seinen Augen passiert. Seine Pupillen waren groß und schwarz und sie schienen zu pulsieren. Als ob sie eine dunkle Macht aufgeweckt hatte, die tief in ihm verborgen gewesen war. Ihr Brustkorb verengte sich und ihr Mund wurde trocken. Alle ihre Sinne waren auf ihn gerichtet, sodass die Welt um sie herum verschwamm. Sie nahm nur noch ihn wahr. Den herben männlichen Geruch nach Sandelholz und Leder. Die Wärme seines Körpers. Seinen Atem, der rhythmisch aus- und einströmte. Sie wollte weglaufen, fliehen, fort von dieser unheimlichen Anziehungskraft, doch seine Augen hielten sie gefangen. Sie hätte sich nicht rühren können, selbst wenn ihr Leben in Gefahr gewesen wäre.
Was war verdammt noch mal passiert? In einem Moment hatte er noch so etwas wie Mordgedanken gehegt und im nächsten wälzten er und Sara sich in seiner Fantasie nackt über den Rasen. Ohne Vorwarnung hatte sich ein gewaltiges Verlangen explosionsartig in seinem gesamten Körper ausgebreitet und verlangte kompromisslos danach, gestillt zu werden.
War sein Gesicht ihrem eben schon so nah gewesen? Sie spürte seinen Atem auf ihrer Haut. Seine Hände ergriffen ihre Oberarme und er zog sie kraftvoll zu sich heran.
»Verdammt soll ich sein«, stieß er hervor und dann senkten sich seine Lippen auf ihre.
Die Welt um sie herum hörte auf zu existieren.
Matts Kuss war hungrig und ungezügelt. Seine Zunge drängte sich zwischen ihre Lippen und eroberte ihren Mund. Kraftvoll strich sie über Saras Zunge, die seinem Verlangen mit einem ähnlichen Hunger begegnete. Saras Knie wurden weich, und sie musste sich an Matts Schultern klammern. Noch nie hatte ein Kuss sie so aus dem Gleichgewicht gebracht.
Er war wie von Sinnen, betäubt von der Süße ihrer Lippen und der Berührung ihrer Zunge, die kleine elektrische Wellen durch seinen Körper schickte. Nichts war mehr wichtig, außer dem Gefühl ihres Körpers, der sich weich und fest zugleich an seine Brust schmiegte. Mit seinem letzten Funken Selbstbeherrschung schaffte er es, ihr nicht an Ort und Stelle die Kleidung vom Leib zu reißen. Stattdessen schob er sie durch die offene Tür ins Haus, ohne seine Lippen von ihren zu lösen, und stieß die schwere Haustür mit einem festen Fußtritt zu. Dann presste er Sara mit dem Rücken gegen die Tür und schob mit seinem Knie ihre Beine auseinander. Er würde sich beherrschen, schwor er sich, doch er wusste im selben Augenblick, dass sein Verstand ganz kurz davor war, sich endgültig zu verabschieden.
Sara keuchte auf, als sich Matts Bein zwischen ...