Leseprobe von:
Ich bekomme nicht genug | Erotische Geschichten
von Ruben Toulouse
»Ich denke, jetzt haben wir uns wirklich einen Schluck verdient. Kompliment, Sybille, deine Reinzeichnungen sind wirklich ein Knüller. Die Kunden werden begeistert sein.«
Diese lächelte bescheiden. »Danach werde ich allerdings nicht mehr ins Auto steigen können.«
»Wenn es dir nichts ausmacht, können wir uns heute Nacht die Liege teilen.«
Als Christine Zustimmung signalisierte, schlug Sybille vor, sich dann aber auch etwas Essbares zu bestellen. Sie fühlte sich geschmeichelt. Sie empfand es als gelungene Idee, den Abend mit ihrer Chefin ausklingen zu lassen. »Mit Alkohol gelingt es mir, am besten abzuschalten. Vielleicht finden wir dann auch noch Zeit, um über die Strategie zur Vorstellung der Werbekampagne zu reden.«
»Super. Dann legen wir mal los«, erwiderte Christine und rief in ihrem Handy die Karte eines nahen Pizzaservice auf. Beide entschieden sich für eine Pizza Prosciutto.
Verwundert stellten sie beim Eintreffen des Essens fest, dass die Flasche Wein nahezu leer war. Christine öffnete eine weitere Flasche Wein. Die wohlige Entspannung verstärkte sich und die anfänglichen Hemmungen lösten sich in Luft auf. Schon bald kamen sie auf persönliche Themen zu.
Eine Stunde später, sie waren beim Du angelangt, outete Sybille sich und bekundete, seit längerer Zeit lesbische Neigungen zu verspüren. Christine sagte, nichts Verwerfliches in der Zuwendung zum gleichen Geschlecht zu sehen. Im Studium hatte sie mit einigen Kommilitoninnen geknutscht, doch zu mehr als heftigem Petting war es nicht gekommen. Der Sex mit Männern war nicht schlecht gewesen, doch hatte er ihr keinen Höhenflug beschert. Irgendwie kam es ihr so vor, als habe sie ihre sexuellen Neigungen und Präferenzen noch nicht entdeckt. Christine konnte aber mit Sicherheit sagen, dass sie nach allen Seiten offen war.
Sybille hatte ähnliche Erfahrungen gemacht. Zwar hatte sie bereits mit Männern wie Frauen geschlafen, doch weckten ein weiblicher ... ein größeres Verlangen in ihr.
»Was würde dir denn gefallen?«, warf Christine ein. »Ich meine, was würde dich so richtig geil werden lassen und komplett befriedigen?«
Trotz der Offenheit ihres Gesprächs war Sybille die Frage peinlich. Sie wand sich, ehe sie zögerlich antwortete: »Zärtlichkeit ist mir schon wichtig. Also Streicheln und sanftes Küssen. Zum Beispiel liebe ich es, nackt auf einem Bett zu liegen und mit einer Straußenfeder am ganzen Körper verwöhnt zu werden. Meine anderen Vorlieben stehen dazu völlig im Widerspruch.«
Die Andeutung überraschte Christine und machte sie neugierig. »Was empfindest du als Widerspruch?«, wollte sie wissen.
»Nun, das ist nicht so einfach zu erklären.«
»Keine falsche Scham. Mir kannst du alles erzählen«, ermunterte Christine sie und schenkte ihr ein weiteres Glas Wein ein. Mittlerweile waren sie bei der dritten Flasche angelangt.
»Mein erstes sexuelles Abenteuer fällt ...«, setzte Sybille zu einer längeren Erklärung an. »... Sie verstand es, mich an den richtigen Stellen zu streicheln. Nie hätte ich gedacht, dass das möglich ist.«