Leseprobe von:
Deine Gier kennt keine Grenzen | Erotische Geschichten
von Amy Balton
Mit einer eleganten Bewegung zieht sie ihre Beine nach und schließt mit einem leisen Rums die Tür.
Sie lächelt ihn erwartungsvoll an. »Was ist? Das Steuer gehört Ihnen!«, fordert sie ihn dazu auf, neben ihr Platz zu nehmen.
Rolf zögert kurz, steigt dann ein, dreht den Zündschlüssel um und startet den Motor. Langsam rollt der Mercedes von den Schienen der Hebebühne herunter. Geschickt manövriert Rolf das Cabrio durch das schmale Tor der Halle auf den gepflasterten Vorplatz hinaus. Ohne sie anzusehen, fragte er: »Wohin soll es gehen? Irgendwelche Wünsche?«
»Lassen Sie uns in Richtung Odenwald fahren, dort ist es um diese Jahreszeit angenehm kühl und mit dem Cabrio fährt es sich durch die gewundenen Waldwege sowieso am besten.«
Er tut wie ihm geheißen und lenkt das Auto auf die Straße. Der laue Fahrtwind pfeift ihnen um die Ohren und wirbelt ihre langen Locken durch die Luft. Sie bückt sich nach ihrer Handtasche, die sie in den Fußraum gestellt hatte, scheint irgendetwas darin zu suchen. Als sie wieder auftaucht, hält sie ein buntes Seidentuch in den Händen, das sie sich mit geübtem Griff um den Kopf bindet.
Rolf versucht, sich auf die Straße zu konzentrieren, auf der um diese Uhrzeit nicht mehr ganz so viele Verkehrsteilnehmer tummeln. Er tippt auf den Knopf in der verchromten Mittelkonsole, der das Radio steuert. Leise Musik ertönt aus den Boxen, die vom Wind hinfort getragen wird. Er summt die Melodie von Highway to Hell mit, schmunzelt in Anbetracht des Liedtextes. Die anhaltende Schweigsamkeit zwischen ihnen empfindet er als äußerst unangenehm, weiß allerdings auch nicht, welches Thema er ansprechen könnte, um die Situation etwas aufzulockern. Small Talk war einfach noch nie sein Ding gewesen.
Er umfährt die Bensheimer Innenstadt, die anhaltenden Grünphasen der vielen Ampeln ermöglichen ein gutes Fortkommen. An der Kreuzung nahe der Liebfrauenschule nimmt er die Abzweigung in Richtung Lautertal.
Als sie Schönberg hinter sich gelassen haben, wird der Verkehr noch weniger, die Landschaft dafür immer grüner. Felder, Wiesen und Wald säumen die schmale Straße in Richtung Reichenbach. Der Motor des Cabrios läuft zuverlässig und eigentlich wäre die Testphase ausreichend gewesen.
Verstohlen betrachtet er seine Beifahrerin aus dem Augenwinkel, wie sie ihr Gesicht den letzten Strahlen der Abendsonne zuwendet. Ein Lächeln umspielt ihre Lippen. Sie scheint die Fahrt zu genießen und keine Anstalten zu machen, diese nun schon beenden zu wollen.
Während Rolf die Geschwindigkeit bei der Ortseinfahrt nach Elmshausen auf fünfzig drosselt, spürt er, wie sich eine Hand auf sein Bein legt. Vor Schreck hätte er beinah eine Vollbremsung hingelegt. Er wirft einen kurzen Blick zu seiner Rechten und sieht, wie sie auch ihre zweite Hand nach ihm ausstreckt und mit einem Ruck den Reißverschluss seines Blaumanns öffnet. Er räuspert sich, doch sie scheint es entweder nicht gehört zu haben oder schlichtweg nicht darauf zu reagieren.
Langsam fährt sie mit der Hand knieaufwärts die Innenseite ...