Leseprobe von:
Schlag mich - küss mich! Erotischer SM-Roman
von Corinne du Pré
»Wenn das mit Kirsten ein einmaliger Ausrutscher war, solltest du deinem Ex-Freund nichts davon erzählen. Vielleicht kommt ihr ja auch wieder zusammen.«
»Ich werde noch mal darüber nachdenken, Corinne. Aber wir kommen nicht wieder zusammen. Mein Ex-Freund hat überhaupt kein Verständnis für mich - also, für meine Vorlieben, er ist viel zu weich. Das habe ich dir ja gestern schon gesagt. Ich wünsche mir einen echt dominanten Mann, der gerne deutlich älter als ich sein kann, der mich führt, der mich unterwirft. Ja, Corinne, ich möchte so leben, ich will beherrscht werden! Andernfalls wird mein Leben leer und trostlos sein!«
»Langsam, Agnes! Du kannst nichts erzwingen. Sei aufgeschlossen und auch aufmerksam. Es gibt einen Spruch von Hermann Löns: ›Lass deine Augen offen sein, geschlossen deinen Mund, und wandle still, so werden dir geheime Dinge kund‹. Der Sinn erschließt sich einem nicht sofort, man muss ein bisschen darüber meditieren. Ich finde den Spruch gut, ich sage ihn manchmal laut zu mir selber.«
»Ja, Corinne, der ist wirklich gut. Ich danke dir! Und ich nehme mir zu Herzen, was du gesagt hast!«
»Schön, Agnes!«
Wir verabschiedeten uns in dem guten Gefühl, dass unsere beginnende Freundschaft sich zu etwas sehr Wertvollem und Schönem entwickeln würde.
***
Agnes’ sehnlicher Wunsch nach einem autoritären Meister, dem sie sich unterwerfen wollte, brachte mich auf die Idee, sie mit Herrn Bromberg, einem pensionierten Offizier mit dem Titel Rittmeister, in Kontakt zu bringen. Dieser Herr, ein ehemaliger Dressurreiter, hatte sich darauf spezialisiert, Frauen zu ... abzurichten. Als ich Agnes am nächsten Tag von ihm erzählte, beschloss sie spontan, sich bei ihm zu melden. Auch sie war früher eine begeisterte Reiterin gewesen, insofern teilte sie die Liebe zu Pferden mit dem Rittmeister, was sie in besonderem Maße motivierte.
Rittmeister Bromberg war von Agnes gleich begeistert, es funkte spontan und heftig zwischen ihnen. Die Abrichtung erwies sich allerdings als hart, sie verlangte Agnes ein enormes Maß an Einsatz und Fleiß ab. Das Programm sah so aus, dass sie an zwölf Samstagen bei Herrn Bromberg zu erscheinen hatte. Sie musste sich sofort ausziehen und Gehorsamsübungen absolvieren. Dabei handelte es sich um ein spezielles Programm, das dem für Dressurpferde nachempfunden war. Der Rittmeister ließ Agnes an einer Longierleine im Kreis laufen, die er mit der linken Hand hielt, seine rechte war mit einer Dressurpeitsche bewaffnet. ...
Im Anschluss an die Übungen gab es ein gemeinsames Mittagessen, zubereitet von Marlene, Herrn Brombergs Haushälterin. Am Nachmittag fand dann ein Verhör im spartanisch eingerichteten Gästezimmer statt. Agnes musste ihre Verfehlungen der vergangenen Woche beichten. Diese bezogen sich fast ausschließlich auf ihre berufliche Tätigkeit als Zahnarzthelferin. Es waren Verspätungen, Notlügen oder Unfreundlichkeit zu Patienten. Darüber sah ihr Chef in aller Regel großzügig hinweg, denn Agnes genoss bei ihm aufgrund ihrer Attraktivität einen Sympathie-Bonus.