Leseprobe von:
Erotische Rollenspiele für Paare | Erotischer Ratgeber
von Henriette Jade
Spiel: Anleitungen einer Lehrerin
»Guten Abend, komm rein«, sagt die Lehrerin vertraut zu ihrem Schüler.
Sie trägt auch zu Hause ihre »Schulkleidung«. Der Schüler tritt schüchtern ein.
»Hier entlang ins Wohnzimmer«.
Der Schüler folgt ihr.
»Du siehst ganz durstig aus. Magst du eine Limonade?«, fragt die Lehrerin fürsorglich.
Der Schüler denkt, dass er dieses Angebot kaum ausschlagen kann, nickt und lächelt. »Danke!«, sagt er.
Sie holt das Getränk aus der Küche. »Setz dich doch!«, fordert sie ihn auf.
Der Schüler setzt sich aufs Sofa, während die Lehrerin stehen bleibt. Sie zieht das Buch aus dem Regal.
»Was ich dir zu diesem Buch sagen möchte«, sagt die Lehrerin und macht eine vielsagende Pause. »Es betrifft uns alle und ist aus dem prallen Leben gegriffen.«
»Aha«, sagt der Schüler erwartungsvoll.
Es stellt sich die Atmosphäre einer privaten Nachhilfestunde ein.
»Du bekommst von mir wichtige Informationen für die Abiturprüfung«, ergänzt die Lehrerin.
»Inwiefern?«, fragt der Schüler neugierig.
Er denkt, dass ihm die Lehrerin einen ganz heißen Tipp geben will. Der Tipp ist auch sehr heiß, weil er in eine ganz konkrete Richtung führt.
»Du weißt ja, was ‚das Unbewusste‘ ist, nicht wahr? Das haben wir ja erst vor ein paar Wochen im Unterricht besprochen. Es sind unsere Wünsche und Triebe, die wir uns nicht immer völlig bewusst machen.«
Die Lehrerin erklärt sachlich und hält dabei das Buch in der Hand. »Okay. Vielleicht ist das alles ein wenig abstrakt. Ein Beispiel gefällig?«, fragt die Lehrerin rhetorisch, ohne eine Antwort des Schülers abzuwarten. »Also zum Beispiel: Was würdest du sagen, bedeutet es, wenn eine Lehrerin wie ich unter ihrer langweiligen Schulkleidung so einen sexy, roten BH trägt wie diesen hier?«
Langsam knöpft sie ihren grauen Schulblazer auf, wobei sie so tut, als wäre sie im Unterricht und würde einen theoretischen Sachverhalt am praktischen Beispiel erläutern. Der Schüler macht große Augen.
»Nun, was sagst du dazu?«, fordert die Lehrerin ihn auf.
Der Schüler gerät in Verlegenheit und antwortet fast stotternd: »Ja, eh, schön!«
»Eine Lehrerin, die so etwas trägt, steht in direktem Kontakt zu ihrer Triebstruktur«, antwortet sie selbst. »Und«, fährt sie fort, »sie hat immer die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Schüler und Schülerinnen im Blick«, sagt sie und blickt zweideutig zu ihrem Zögling.
Der Schüler räuspert sich, schluckt heftig und reibt mit seinen schlanken Fingern nervös über sein Bein. »So wird es sein!«, sagt er sichtlich irritiert.